Pressemitteilung

Erfolgreicher erster Projektabschnitt für den ErUM-Data-Hub

Auf bald zwei erfolgreiche Jahre zurückblicken kann der ErUM-Data-Hub, zentrale Vernetzungs- und Transferstelle für die digitale Transformation in der Erforschung von Universum und Materie mit Sitz an der RWTH Aachen. Geleitet wird das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt von Prof. Dr. rer. nat. Martin Erdmann (RWTH Aachen), Universitätsprofessor des physikalischen Instituts III A (Lehr- und Forschungsgebiet Experimentalphysik).

An der Erforschung von Universum und Materie mit Großgeräten (kurz „ErUM“) sind in Deutschland ca. 20.000 WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Communities beteiligt: Astroteilchenphysik, Elementarteilchenphysik, Beschleunigerphysik, Forschung mit Neutronen, Forschung mit Synchrotronstrahlung, Forschung mit nuklearen Sonden und Ionenstrahlen, Hadronen- und Kernphysik sowie der Rat Deutscher Sternwarten. Mit dem Ziel, den Herausforderungen der Digitalisierung in der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung schnell und zukunftsorientiert zu begegnen und exzellente Forschung in und aus Deutschland zu fördern, legte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Teil des 2017 veröffentlichten Rahmenprogramms „Erforschung von Universum und Materie – ErUM“ den Aktionsplan ErUM-Data fest, der mit 120 Millionen Euro über einen Zeitraum von 10 Jahren gefördert wird.

Um die strategischen Maßnahmen des ErUM-Data Aktionsplans wirkungsvoll umzusetzen, wurde im Frühjahr 2022 an der RWTH Aachen der ErUM-Data-Hub als Büro mit derzeit sieben Mitarbeitenden eingerichtet, davon zwei in Vollzeit. Die Aktivitäten des ErUM-Data-Hub teilen sich in vier Arbeitsbereiche: Vernetzung, Austausch, Digitale Kompetenzen und Kommunikation. Als Vernetzungs- und Transferstelle konnte der ErUM-Data-Hub WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Forschungsbereichen zusammenbringen, die sich gemeinsam den Herausforderungen und Chancen von Big-Data stellen. Das hier gewonnene Wissen wird eine Schlüsselrolle in den Forschungen zu Universum und Materie einnehmen und darüber hinaus in vielen zukünftigen alltäglichen Anwendungen spielen, wie zum Beispiel in der KI oder Medizin.

Besonders erfolgreich lief es für den ErUM-Data-Hub vor allem bei der Förderung der digitalen Kompetenzen von (Nachwuchs-)WissenschaftlerInnen. So veranstaltete der ErUM-Data-Hub im vergangenen Jahr beispielsweise drei Deep Learning Schools, zwei Deep Learning „Train-the-Trainer“ Workshops sowie Expert Workshops zu den Themen „Big Data Analytics“, „Research Data Management“, „Next Generation Environment for Interoperable Data Analysis” und „Sustainability in ErUM-Data“ (zu letzterem wurde kürzlich eine spannende Journal Publikation veröffentlicht). Insgesamt konnten seit dem Start des ErUM-Data-Hubs bereits über 500 Teilnehmende erreicht werden – Tendenz steigend.

Besonders beliebt sind die vom ErUM-Data-Hub ausgerichteten Deep Learning Schools, die sich einerseits an Forschende richten, die keine bis wenig Vorkenntnisse zum Thema haben (Basic Concepts) sowie an Forschende mit Vorkenntnissen (Advanced Concepts). Die Workshops finden in angenehmer Atmosphäre über vier Tage hinweg an ausgewählten Tagungsstätten statt. Auf dem Programm stehen dabei verschiedene inhaltliche Themenblöcke bestehend aus Vorlesungen und Praxisteilen. In einer Projektaufgabe „Challenge“ können die Teilnehmenden zum Ende des Workshops ihr neu erworbenes Wissen anwenden und von Teamarbeit profitieren. Neben der Vermittlung von Inhalten, steht bei den Schools auch der rege Austausch der Teilnehmenden im Vordergrund. So bleibt, neben gemeinsamen Essen, genug Zeit für gemeinsame (Freizeit)aktivitäten wie beispielsweise das vom ErUM-Data-Hub organisierte Pub Quiz.

Während die von Aachen aus organisierten Veranstaltungen deutschlandweit stattfinden, wurde der ErUM-Data-Hub vor wenigen Monaten bei der 26th International Conference on Computing in High Energy & Nuclear Physics (CHEP) in den USA auch erstmals einem internationalen Forschungspublikum vorgestellt.

In diesem Jahr organisiert der ErUM-Data-Hub viele weitere spannende Veranstaltungen, so finden im Sommer – neben den bereits etablierten Formaten – auch Veranstaltungen an der RWTH Aachen statt: Neben einer Programmierschule wird die PyHEP-Konferenz zur Programmiersprache Python in der Teilchenphysikforschung hier Station machen. So wird der ErUM-Data-Hub weiterhin dazu beitragen, dass die Vernetzungs- und Transferstelle für die Digitale Transformation in der Erforschung von Universum und Materie an Bekanntheit gewinnt.

Weitere Informationen sowie Anmeldelinks zu den Veranstaltungen finden Sie auf der Website des ErUM-Data-Hub.


Der Presseartikel ist auch auf der Seite der RWTH Aachen University verfügbar.

 

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